Windelfrei-Beratung – achtsam mit den Bedürfnissen Deines Babys
Windeln sind für viele Eltern ganz selbstverständlich, ein Baby gehört doch gewickelt, oder? Doch was, wenn das gar nicht zwingend so sein muss?
Tatsächlich ist das Konzept des "Windelfrei-Seins" alles andere als neu. Schon in den Anfängen der Menschheit wurden Babys ohne Windeln begleitet. Sie signalisierten, wenn sie mal mussten, ganz instinktiv, um ihr Nest sauber zu halten. Eine Mutter, die nach Fäkalien roch, hätte in freier Wildbahn Raubtiere angelockt. Auch heute noch senden Babys solche Signale aus – wir Erwachsenen haben nur oft verlernt, sie wahrzunehmen.
Stattdessen gewöhnen wir Babys daran, sich in Windeln zu erleichtern und helfen ihnen dann Jahre später dabei, genau das wieder „verlernt“ zu bekommen.
Unser Weg zu windelfrei – persönliche Erfahrung
Bevor ich Mutter wurde, war für mich völlig klar: Ein Baby trägt Windeln. Punkt.
Doch dann kam meine älteste Tochter und sie hatte ganz eigene Vorstellungen.
Schon als Neugeborene war sie abends oft unruhig. Sie war satt, Nähe hatte sie, also blieb die Frage: Vielleicht störte sie die nasse Windel? Beim Wickeln stellten wir aber fest: Die Windel war noch trocken. Kaum lag sie auf dem Wickeltisch, pieselte sie los. In eine frische Windel. Dieses „Spiel“ wiederholte sich mehrfach.
Irgendwann nahm mein Mann sie kurzerhand und hielt sie über ein Töpfchen. Und siehe da: Das Pipi landete tatsächlich dort, ganz ohne Windel.
Es war kein Zufall. Auch an den folgenden Abenden klappte es. Je genauer wir hinsahen, desto klarer wurden ihre Signale. Nach und nach begannen wir auch tagsüber darauf zu reagieren. Es entstand eine feine, achtsame Kommunikation zwischen uns, ganz ohne Worte.
Mit drei Monaten war unsere Tochter zu Hause fast vollständig windelfrei. Mit 18 Monaten war sie zuverlässig Tag und Nacht sauber. Natürlich gab es auch Rückschritte, vor allem in Phasen großer Entwicklungsschritte: Wenn Drehen, Krabbeln oder Spielen gerade wichtiger waren als „Bescheid sagen“. Aber das ist nicht nur bei Babys so: Auch Kindergartenkinder vergessen manchmal die Toilette, wenn das Spiel gerade spannender ist.
Bei unseren nächsten Kindern versuchten wir es ebenso. Diesmal klappte es nicht immer so prompt: Mit mehreren Geschwisterkindern konnten wir nicht auf jedes Signal reagieren. Stattdessen konzentrierten wir uns auf Standardsituationen: direkt nach dem Aufwachen, nach dem Stillen, nach Autofahrten oder nach dem Tragen im Tuch. So blieben wir trotzdem in Kommunikation.
Unsere Jüngste überraschte uns dann erneut: Mit knapp einem Jahr begann sie beim Windelanziehen zu protestieren. Sie wollte einfach nicht mehr. Also ließ ich sie tagsüber zu Hause ohne Windel. Unterwegs oder beim Abholen ihrer Schwestern bekam sie eine Windel als Backup. Und siehe da: Plötzlich war der Kampf verschwunden. Kein Theater mehr, kein Festhalten müssen, stattdessen entspannte Abläufe.
Da ich sie immer zu meinen Beratungen mitnahm, stand dort ein kleines Töpfchen bereit. Sie nutzte es selbständig oder signalisierte mir, wenn sie musste. Klar, manchmal gab es auch eine kleine Pfütze aufzuwischen oder ich musste schnell frische Kleidung anziehen. Aber mit einer vorbereiteten Ersatzgarnitur im Beratungsraum war auch das kein Problem.
Windelfrei war für uns kein starres Konzept, sondern ein Weg, auf jedes Kind individuell einzugehen. Jedes Baby ist anders, jede Situation ist anders, und genau das macht es so spannend. Für uns war es vor allem ein Geschenk an Beziehung und Kommunikation.
Windelfrei heißt für mich nicht: „nie wieder Windeln“. Es bedeutet vielmehr: zuhören, Signale wahrnehmen, im Alltag flexibel reagieren und auch Rückschritte mit Gelassenheit annehmen.
Es ist kein „Alles oder Nichts“, sondern ein achtsames Miteinander. Und das Schönste daran: Es macht das Leben leichter, inniger und oft sogar fröhlicher.
Was bedeutet „windelfrei“ wirklich?
Windelfrei bedeutet nicht, dass das Baby nie eine Windel tragen darf. Es geht vielmehr um eine achtsame Begleitung seiner Ausscheidungsbedürfnisse, so selbstverständlich wie Stillen oder Tragen.
Manche Familien nutzen Windeln als Backup, andere verzichten ganz darauf. Es gibt keine „richtige“ Variante, wichtig ist, was für euch passt.
Mein Angebot für Dich
Wenn Du Dein Baby gerne ohne Windel oder nicht permanent in einer Windel aufwachsen lassen möchtest, begleite ich Dich gerne.
In einem individuellen Gespräch klären wir:
- Wie Du die Signale Deines Babys erkennen kannst
- Welche Haltungen und Hilfsmittel sinnvoll sind
- Wie windelfrei im Alltag (auch unterwegs) umsetzbar ist
- Wie Du ohne Druck und mit Gelassenheit dranbleibst
- Wie Du mit Phasen des Rückschritts umgehen kannst
- Ganz egal, ob du gerade erst startest oder mittendrin bist – ich unterstütze dich mit Erfahrung, Wissen und Einfühlungsvermögen.
Kontaktiere mich gerne, um einen Termin zu vereinbaren. Ich freue mich auf Dich und Dein Baby.